Forum in der Hansestadt Wismar zeigte zahlreiche Neuerung in der Brandschutzerziehung und -aufklärung.

Jedes Jahr treffen sich Brandschutzerzieher/innen aus allen Bundesländern zum größten in Deutschland stattfindenden Forum rund um das Thema Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung. Dieses fand kürzlich in Nordwestmecklenburg statt, an dem auch Mitglieder der Arbeitsgruppe Brandschutzerziehung und -aufklärung der Freiwilligen Feuerwehr Linter sowie Mitglieder des Fachbereich  Brandschutzerziehung und -aufklärung des Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg teilnahmen.

Sabine Bruns, Klaus Maletzki (beide Feuerwehr Linter) sowie Ulrike Jung-Kloft (Feuerwehr Eschhofen) und Holger Thiel (Feuerwehr Elbtal) nutzten die zahlreichen Angebote der verschiedensten Seminare. Hierzu zählte unter anderem aktuelles zum Thema: Strukturierte Notrufabfrage – Teil in der Brandschutzerziehung, aus der Praxis für die Praxis - Begleitung von Evakuierungsübungen im Rahmen einer Brandschutzerziehung in Schulen und Kindertagesstätten aber auch neues aus der Brandschutzerziehung im Kindergarten. Brandschutzerziehung mit dem japanischen Erzähltheater „Kamishibai“ oder aber das Bildungsangebot/ Bildungsmaterial des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für Sieben bis Zwölfjährige, waren weitere interessante Themen. Das nächste bundesweite Forum findet am 22. und 23. November 2024 in Soltau (Niedersachsen) statt.

Kurzbesuch bei der Berufsfeuerwehr Hansestadt Wismar

Im weiteren Verlauf des Forums ergab sich ein Kurzbesuch der in hafennähe gelegenen Wache der Berufsfeuerwehr Wismar. Interessante Gespräche rund um den Brandschutz der Hansestadt Wismar durch Berufsfeuerwehr sowie den Freiwilligen Feuerwehren Friedenshof und Altstadt gaben Aufschluss über das Einsatzgeschehen. Eine Besichtigung von Fahrzeugen sowie Fahrzeughalle, welche sich in dem im Jahre 1928 errichteten Gebäudekomplex befindet, rundeten den Besuch ab.

Weit über die Landesgrenze hinaus wurde das Bilderheft in der Brandschutzerziehung umgesetzt und die Wichtigkeit von Rauchwarnmelder vermittelt. Um die Erlebnisse von Lisa, Ben und dem Kuschelschneemann Frostie in punkto Rauchwarnmelder weiterhin mit anderen Feuerwehren teilen zu können, wurde eine Neuauflage von weiteren 10.000 Bilderheften gedruckt.

Einige Änderungen, z.B. die Neuanordnung der 5Ws beim Notruf 112, wurden aktualisiert. Die 24seitige Neuauflage wird weiterhin durch den Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg e.V. allen Feuerwehren im Landkreis kostenlos zu Verfügung gestellt.
Erfolgreiche Bildergeschichte nun auch als gesprochene Version.

Leider leidet auch seit Anfang vergangenen Jahres die Brandschutzerziehung unter den bestehenden Corona Maßnahmen. Besuche und persönliche Kontakte zu den Vorschulkindern in den Kindertagesstätten und Schüler*innen von Grundschulen sind nicht möglich und ein Tag bei der Feuerwehr bleibt Schulklassen weiterhin untersagt. Gerade diese persönlichen Kontakte sind für die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung von großer Bedeutung.

Was bleibt, ist unter anderem die Möglichkeit, jedem Kind / Schüler*innen verschiedene Materialien, z. B. Malbuch, Handreichungen, Arbeitshefte usw. zusammenzustellen und mit einer kleinen Überraschung den Kindern zukommen zu lassen. Hierzu gehört auch das Bilderheft „Frosties brenzliges Abenteuer“, dessen Handlung die Notwendigkeit der Installation von Rauchwarnmelder thematisiert.

Um aber auch Kindern, welche noch nicht in der Lage sind, den Text eigenständig lesen zu können oder aber die Möglichkeit versagt bleibt, sich den Text vorlesen zu lassen, nutzt der Fachbereich Brandschutzerziehung und -aufklärung einen neuen Weg. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Wertschätzung für die ehrenamtliche Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte die spontane Zusage des bekannten Hörbuchproduzenten und Sprechers Jürgen Fritsche, das Bilderheft zu vertonen.

Gekonnt versteht es Jürgen Fritsche, der selbst Mitglied im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Limburg ist, mit seiner sympathischen warmen Stimme nicht nur jüngeren Zuhörern das Abenteuer von Ben, Lisa und ihrem Kuschelschneemann Frostie spannend und kindgerecht als Hörversion näher zu bringen.

 Download:

Quelle: Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg

 

Menschenleben retten und Sachwerte schützen

Dieses bedeutet in der heutigen Zeit gerade auch für Freiwillige Feuerwehren nicht erst zum Einsatz zu kommen, wenn eine Gefahr oder Notsituation eingetreten ist, sondern bereits frühzeitig aktiv zu werden um bestimmte Gefahren für Menschenleben und Sachwerte erst gar nicht entstehen zu lassen.

Hier geht es um das Thema Brandschutzerziehung und Aufklärung, dass in der Bevölkerung aber auch leider bei manchen Feuerwehren noch immer belächelt wird.

Schnell wird ein Kind zum Brandstifter (statt Brandverursacher) erklärt, weil es heimlich mit Zündhölzer gespielt hat und es dadurch zu einem Wohnungsbrand mit hohem Sachschaden kam.

Die Hintergründe, warum es überhaupt dazu kam bzw. was bereits ein Kleinkind dazu bewegt hat, dieses heimliche Zündeln zu begehen, bleibt meistens denen, die die Nachricht in der Presse oder aber in anderen Medien verfolgt haben, weit gehend  verborgen bzw. interessiert kaum.

Vor rund 20 Jahren stieß Klaus Maletzki auf zahlreiche Berichte sowie Studien in renommierten Feuerwehrzeitschriften, in denen die Ursachen/ Auslöser für dieses Handeln von Kindern präzise dargestellt und erläutert wurden.

Durch ihn, der sich nun diesem neuen sowie völlig unbekannten, aber auch faszinierenden Thema „Brandschutzerziehung“ intensiv widmete, entstand das Projekt „Arbeitsgruppe (AG) Brandschutzerziehung“ in der Freiwilligen Feuerwehr Linter.

Die Vorstellung des Projektes erfolgte im Februar 1997 auf einer Vorstandssitzung. Die Zustimmung der damaligen Wehrführung aber auch der des Vorstandes Förderverein Freiwillige Feuerwehr Linter e.V., erfolgte einstimmig.

Nach der im Folgemonat stattgefundenen Jahreshauptversammlung begann die Gründung der Arbeitsgruppe, die sich aus Klaus Maletzki, Klaus Griebel, Gunar Rump sowie Michael Timm zusammensetzte.

Schnelles Umdenken, pädagogische Aspekte sowie Erkenntnisse in Bezug auf Kinder und deren Verhalten zu Feuer (z.B. Neugier) zählten nun zu den Schlagworten der AG.

Erfahrungen anderer, die bereits die vorbeugende Brandschutzerziehung betrieben, waren hier sehr hilfreich. Dazu zählte der Fachbereich Brandschutzerziehung- und aufklärung im Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg e.V. sowie Michael Bals aus Menden, der zu diesem Zeitpunkt bereits diese Art von Aufklärungsarbeit bundesweit umsetzte.

Vier Themenpunkte wurden festgelegt und zur Umsetzung den Leiterinnen der beiden Kindertagesstätten sowie der Schulleitung der Grundschule Linter vorgestellt.

Der RICHTIGE Umgang mit Zündmittel, RICHTIGES Absetzten des Notruf 112, RICHTIGES Verhalten im Brandfall sowie Feuerwehr fanden auch bei dem vorgenannten Personenkreis großes Interesse und deren volle Unterstützung zur Umsetzung.

Alle für die Umsetzung benötigten Materialien wurden durch finanzielle Mittel des Fördervereins aber auch aus eigenen Mitteln beschafft, sowie in Eigenleistung erstellt.

Nach positiven Rückmeldungen aus Kindertagesstätten und Grundschule, entwickelten sich die AG und deren Equipment ständig weiter. Teilnahme an Schulungen, Seminare sowie Vorträge auch außerhalb der Landesgrenzen, sorgten für immer mehr Erfahrungen im Umgang der Kind gerechten, vorbeugenden Brandschutzaufklärung. Hinzu kamen neben den Vorschulkindern sowie Grundschülerinnen und Schüler der 4. Grundschulklassen, die in den Kindertagesstätten befindlichen Kleinkinder.      

Im Jahre 1999 wurde eine über Nacht entstandene Idee umgesetzt. Um den Vorschulkindern  Themen wie RICHTIGES Absetzen des Notruf 112 sowie RICHTIGES Verhalten im Brandfall auch praktisch näher zu bringen, wurden in Eigenleistung begehbare Modellhäuser gebaut. Feuerwehrhaus, Wohnhaus sowie Telefonhäuschen sorgten nun für die praktische Umsetzung. Vernebeln von Küche sowie Kinderzimmer waren nun für die Verhaltensübungen eine besondere wertvolle Hilfe. Ergänzt wurde das Feuerwehrhaus mit zwei Feuerwehr Unimog Tretfahrzeugen sowie zum späteren Zeitpunkt mit funktioneller Dachsirene.

Dies alles konnte nur durch Unterstützung des Fördervereins, Ortsbeirat, KSK Limburg sowie zwei weiterer, ortsansässige Unternehmen durchgeführt werden.

Für diese besondere Art von Aufklärungsarbeit erhielt die Freiwillige Feuerwehr Linter als erste Feuerwehr im Landkreis Limburg-Weilburg von der Hessischen Landesregierung die Auszeichnung „Feuerwehr des Monats (Juni 2008)“ sowie als erste Feuerwehr in Hessen den 2010 erstmals durch den Deutschen Feuerwehr Verband sowie Verband öffentlichere Versicherer ausgelobten IF Star – Auszeichnung für Innovative Feuerwehren. Die Verleihung des 3. Preises erfolgte auf dem 28. Deutschen Feuerwehr Tag 2010 in Leipzig.

Aber auch bei vielfältigen Veranstaltungen, Workshops und Seminare konnte die AG ihre erfolgreiche Arbeit und umfangreiches Equipment vorstellen.

In einer im Feuerwehrhaus Linter stattgefundenen Feierstunde, konnte nun die Arbeitsgruppe (AG) Brandschutzerziehung auf 20 Jahre erfolgreiche Aufklärungsarbeit im vorbeugenden Brandschutz zurückschauen. Wehrführer Christoph Nieder begrüßte die zahlreich geladenen Gäste, so Bürgermeister Dr. Marius Hahn, 1. Stadtrat Michael Stanke, Ortsvorsteher Wilfried Honecker und Abordnungen der hiesigen Kindertagesstätten und Grundschule. In einem kleinen Rückblick spiegelte Christoph Nieder die Aktivitäten der AG wider. Im weiteren Verlauf bedankte Nieder sich bei den Mitgliedern der AG für das Einbringen in die zusätzliche Aufgabe der Feuerwehr. Besonderen Dank aber richtete Nieder an Klaus Maletzki, welcher die AG 1997 gründete und diese bis zum 01.01.2017 leitete. Diese, über Jahre hinweg geleistete Arbeit, bedarf es besonderen Respekt und Anerkennung.

In einer Präsentation lies Klaus Maletzki die vergangene 20 Jahre nochmals bildlich Revue passieren.

Leider, so Klaus Maletzki, konnte Michael Timm an der Weiterentwicklung der Arbeitsgruppe und deren Erfolge nicht mehr teilhaben. Er verstarb für alle plötzlich und unerwartet 2006 im Alter von 34 Jahren.

Zum Abschluss bedankte sich Maletzki mit einem kleinen Präsent bei den Mitgliedern der AG für die jahrelange, beispielhafte Unterstützung. Es war eine Zeit, welche immer wieder Spaß bereitet hat, mit solch einem engagierten Team die Brandschutzerziehung durchzuführen. Aber auch jene, die die AG von Beginn an auf unterschiedlichste Art und Weise unterstützten, erhielten ein kleines Dankespräsent.

Sabine Bruns, welche die Leitung der AG fortführt, bedankte sich im Namen der AG bei Klaus Maletzki mit einem umfangreichen Fotobuch aus den zurückliegenden Jahren für das von ihm geleistete. Viele gemeinsame Jahre haben gezeigt, was eine gute, gemeinschaftliche Zusammenarbeit ausmacht, die letztendlich zu dem geführt hat, wie sie in der AG gelebt wird.

Zahlreiche Glückwünsche/ Geschenke zum Jubiläum aber auch als Dank an Klaus Maletzki folgten durch die Gäste der Kindertagesstätten und Grundschule, Ortsvorsteher Wilfried Honecker sowie Kreisbrandmeister Holger Thiel, Sprecher des Fachbereich Brandschutzerziehung- und aufklärung im Kreisfeuerwehrverband Limburg-Weilburg.

Mit Worten des Dankes gratulierte Dr. Marius Hahn der AG und Klaus Maletzki für die weit über die Stadtgrenzen bekannte und erfolgreich umgesetzte Aufklärungsarbeit.

Hier, so Dr. Marius Hahn, kann die Freiwillige Feuerwehr Linter mit recht besonders Stolz auf die Leistungen der AG sein. 

Das, was hier mit besonderem Engagement erbracht wird, ist einzigartig und mehr als vorbildlich. Mit einem herzlichen Dank an Klaus Maletzki für die über 20 Jahre erfolgreich umgesetzte Brandschutzerziehung, endete der offizielle Teil.

Als besondere Überraschung folgte die Übergabe einer von Jutta und Klaus Maletzki eigens für das Jubiläum angefertigte, große Motiv Torte „20 Jahre Brandschutzerziehung“.

 

 

Für eine große Überraschung sorgte die Kreissparkasse (KSK) Limburg zum Abschluss der am vergangenen Freitag durchgeführten Brandschutzerziehung der Vorschulkinder beider örtlichen Kindertagesstätten. Bei einem Besuch im Feuerwehrhaus Linter gratulierte Lukas Röhrig, Geschäftsstelle Linter, zum 20jährigen Jubiläum der Arbeitsgruppe (AG) Brandschutzerziehung und überreichte einen Scheck in Höhe von 200,00€ an Sabine Bruns, Leiterin der AG.  Röhrig betonte in seiner Gratulation, dass solch ein engagierter Einsatz, wie er durch die Feuerwehr Linter und deren vorbeugende Aufklärungsarbeit im Brandschutz, gerne unterstützt und gefördert wird. Mit den Worten des Dankes nahm Sabine Bruns den symbolischen Scheck entgegen. 

Die KSK Limburg unterstützt die AG Brandschutzerziehung seit ihrer Gründung. Neben der finanziellen Unterstützung des Förderverein Freiwillige Feuerwehr Linter e.V. sowie des Ortsbeirat Linter, konnte durch die KSK Limburg z.B. der Bau der Modellhäuser aber auch die Beschaffung des neuen Notrufkoffers, ermöglicht werden.

 

Leider wissen in Deutschland nur rund  18% der Bevölkerung, dass man z.B. bei einem Urlaubsaufenthalt außerhalb der Bundesrepublik Deutschland in jedem der Europäischen Mitgliedsstaaten  schnellste Hilfe von Feuerwehr, Rettungsdienst sowie Polizei über die fest verankerte EU- weite Notrufnummer 112 anfordern kann. Diese Notrufnummer 112 garantiert durch EU- Recht, dass die besonderen Eigenschaften dieser Notrufnummer (gebührenfrei, Netzvorrang, netzübergreifend etc.) funktionieren.

Um die europaweite Notrufnummer 112 gerade aus diesem Anlass bekannter zu machen, wurden durch die Arbeitsgruppe Brandschutzerziehung der Freiwilligen Feuerwehr Limburg – Linter, mit Unterstützung durch DIGI-TECH Großformatdigitaldruck (Limburg- Linter) farbige Aufkleber entworfen. Auf den 8,5cm x 4,5cm Klebefolien wird auf die europaweite Notrufnummer 112 hingewiesen. Diese werden unter anderem im Zusammenhang der Brandschutzerziehung an die Schülerinnen und Schüler der 4. Grundschulklassen sowie an die Vorschulkinder der beiden Kindertagesstätten verteilt. 

Der Fachbereich Brandschutzerziehung- und Aufklärung im Kreisfeuerwehrverband Limburg- Weilburg e.V. veröffentlichte im  Zusammenhang des europaweiten Notruf 112, sogenannte Notrufkarten in Scheckkartenformat. Hier wird frontseitig neben einem anspruchsvollen Motiv, auf die europaweite Notrufnummer 112 hingewiesen. Um gerade  diese Notrufkarte auch im Bereich der vorbeugenden Aufklärungsarbeit einbringen zu können, wurden rückseitig die wichtigen 5 W- Fragen, welche bei einem Notruf von großer Bedeutung sind, vermerkt.  Diese werden allen Feuerwehren im Landkreis Limburg – Weilburg kostenlos zu Verfügung gestellt.

 

Aufkleber / Scheckkarte des Kreisfeuerwehr-Verbandes: